Seit fast 50 Jahren angewendet, hat sich die Reflexfortbewegung nach Vojta weltweit bei zahlreichen entwicklungsverzögerten Säuglingen, Kindern und Erwachsenen insbesondere dann als außerordentlich hilfreich erwiesen, wenn Fehlentwicklungen des Bewegungsapparates Ursache der Störung waren. Die Besonderheiten und Vorteile der Vojta-Therapie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die Vojta-Therapie wirkt auf vorhandenen Nervenverbindungen auf den unterschiedlichsten Körperebenen von der Skelettmuskulatur bis zu den inneren Organen, von den einfachsten Steuerungen des Zentralnervensystems bis zu höheren Gehirnfunktionen.
Statt des Einübens alltagsbezogener Fertigkeiten werden die natürlichen, angeborenen Fähigkeiten des Patienten aktiviert.
Die Vojta-Therapie hat sich weltweit bei vielen Patienten vom Säugling bis ins Erwachsenenalter bewährt. Die von Václav Vojta beobachteten Reflexfortbewegungen, ihre Effekte und ihre therapeutischen Erfolge wurden wissenschaftlich vielfach untersucht und empirisch bestätigt. Darüber hinaus liegen evidenzbasierte Studien vor.
Außerhalb der Vojta-Therapie ist kein ständiges Beobachten und korrigierendes Eingreifen durch die Eltern erforderlich. Das Kind kann sich also frei und spontan bewegen kann.
Die in der Vojta-Therapie aktivierte Steuerung der Haltung und Bewegung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für jegliche spontane Kommunikation. Sie kann damit Grundlage sein für die notwendige Konzentrationsfähigkeit zur erfolgreichen Durchführung der gesetzten Anforderungen in anderen Therapien wie z.B. Heilpädagogik, Logopädie, Ergotherapie u.a.
Je nach Grunderkrankung kann durch die therapeutisch veranlasste 'Bahnung' der Haltungs- und Bewegungsfunktionen im Zentralnervensystem das verbesserte Bewegungsniveau bei nur wenigen, relativ kurzen Ausführungen oft den ganzen Tag über gehalten werden. Das fördert die Entwicklung zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.
Die Therapie ist von den Krankenkassen anerkannt. Vojta-Therapeuten haben eine anerkannte berufliche Weiterbildung nach den Standards und Leitlinien der Internationalen Vojta Gesellschaft e.V. zur Vojta-Therapie erfolgreich abgeschlossen. Die Überweisung an einen Vojta-Therapeuten erfolgt durch den behandelnden Arzt.
Die Therapie wird nach Anleitung und Überwachung durch den Vojta-Therapeuten im Wesentlichen von den Eltern zu Hause durchgeführt und ist damit sehr kostengünstig.
Durch die Vojta-Therapie kommt es zur positiven Veränderung der Bewegungskoordination beim Greifen, Aufrichten, Laufen und Sprechen. Das Kind ist danach in der Lage, leichter und umfangreicher seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und ihnen spontan nachzukommen. Die Patienten sind damit weniger frustriert und wirken ausgeglichener und zufriedener. Ältere Kinder äußern nach der Vojta-Behandlung, dass sie sich beim Bewegen ’leichter’ fühlen. Das positive Grundgefühl führt zu sichtbar verbesserten kommunikativen Fähigkeiten. Die körperliche Zuwendung und Sicherheit, die Eltern ihren Kindern in der Vojta-Therapie vermitteln, stärkt die Eltern-Kind-Beziehung und führt zu neuen, erweiterten Erfahrungen des Kindes.
Die Internationale Vojta Gesellschaft e.V. (IVG) ist eine Fachgesellschaft, in der sich Vojta-Lehrkräfte aus Physiotherapie und Medizin international zusammengeschlossen haben um das Vojta-Prinzip in der Frühdiagnostik und Therapie von Kindern und Erwachsenen mit Zerebralparesen und anderen motorischen Störungen zu fördern.